7 Mythen über Consulting im Realitäts-Check

In der Beratungsbranche gibt es zahlreiche Mythen, von denen einige einen Kern Wahrheit enthalten. Beispielsweise arbeiten Berater oft mehr als 40 Stunden pro Woche, haben jedoch in der Regel Kontrolle über ihre Projektauswahl und erfahren Schwankungen im Arbeitsaufwand je nach Projektzyklus. Der Dresscode hängt vom Kunden ab und hat sich seit der Corona-Pandemie gelockert, und obwohl der Projektleiter eine wichtige Rolle spielt, agiert er eher als Coach denn als Mikromanager. Schließlich ist das erste Projekt nicht entscheidend für die gesamte Karriere, der Home-Office-Standort ist wichtig für die Sichtbarkeit und Netzwerkbildung, und Berater müssen nicht unbedingt Generalisten sein, sondern können sich auf bestimmte Bereiche spezialisieren.

Mythen aus dem Beraterleben kursieren mittlerweile im Internet, unter Studenten und in der gesamten Gesellschaft. Von einem sehr hohen Workload innerhalb von Projekten bis hin zum Dresscode gibt es viele Mythen. Und obwohl diese Geschichten gerne ausgeschmückt werden, enthalten sie doch immer ein bisschen Wahrheit.

Im Folgenden finden Sie einige der häufigsten Mythen, nach denen ich bis dato persönlich gefragt wurde, und meine Wahrheit darüber, wie es wirklich ist, als Berater zu arbeiten.

1. Die Arbeitszeiten sind weiter über dem Durchschnitt von 40 Stunden und unberechenbar

Es kommt darauf an. Bei dieser Aussage müssen Sie natürlich schauen, mit wem hier verglichen wird. Ja – im Consulting wird zeitweise mehr gearbeitet als in mittelständischen Unternehmen oder in Konzernen. Dennoch sind die Ziele und Zeitpläne der Beratungsprojekte in der Regel weit im Voraus kalkuliert, sodass eine gewisse Planbarkeit herrscht. Meine Erfahrung ist, dass man durchschnittlich mehr als 40 Stunden die Woche arbeitet, es hier jedoch starke Schwankungen je nach Projektzyklus gibt und die Wochenenden meistens frei bleiben.

2. Sie haben keine Kontrolle darüber, in welche Projekte Sie gesteckt werden

Falsch. Eines der ersten Gespräche, die ich zu Beginn meiner Beratungstätigkeit geführt habe, war mit einem unserer Partner, in dem es darum ging, bei welcher Art von Projekten ich gerne eingesetzt werden möchte. Die einzigen beiden Einschränkungen waren, dass ich anfangs auf ein Projekt mit mehr Leuten gebracht werden sollte (um mich zu akklimatisieren) und die Projekte in ihrer Zahl beschränkt waren, da die Firma diese erst einmal gewinnen müssen (besonders zu Beginn der Corona-Pandemie war hier eine gewisse Unsicherheit der Kunden zu spüren).

3. Der Dresscode ist sehr streng

Teilweise richtig. Beim Dresscode kommt es stark auf den Kunden an. Als Unternehmensberater verbringt man einen wesentlichen Teil der Woche vor Ort beim Kunden. Kundenkontakt bedeutet in der Regel, dass man sich formeller kleiden sollte. Seit der Corona-Pandemie und entsprechend weniger Kundenterminen vor Ort hat sich dieser Umstand radikal verändert. Seit April 2020 war ich nur noch vereinzelt beim Kunden vor Ort, wodurch sich der Dresscode natürlich etwas flexibler gestaltet. Nichtsdestotrotz sollte man auch im Home-Office immer gut gekleidet sein.

4. Sie sind der Gnade Ihres Projektleiters ausgeliefert

Teilweise falsch. Ihr Projektleiter ist mehr wie ein Coach. Die Rolle des Projektleiters ist in der Regel weniger, Mikromanagement zu betreiben, als vielmehr dafür zu sorgen, dass jeder Berater für sich betrachtet ein unabhängiges Arbeitssilo hat, das er mit hoher Qualität erledigen kann. Die einzige Ausnahme ist, dass der Projektleiter manchmal ein Bottleneck ist. Und das insbesondere dann, wenn man darauf wartet, dass die eigene Arbeit überprüft wird.

5. Ihr erstes Projekt bestimmt Ihre gesamte Zukunft

Falsch. Ihr erstes Projekt wird definitiv einen Ruf aufbauen, aber das Schöne an der Beratung ist, dass Sie mit vielen verschiedenen Teams arbeiten werden. Selbst wenn Sie nicht sofort einen Vorgesetzten finden, mit dem Sie wirklich gut harmonisieren, werden Sie viele weitere Chancen bekommen. Es gibt niemanden, der mit jedem gut zusammenarbeitet, also machen Sie sich nichts draus, wenn Ihr erstes Projekt nicht so ist, wie Sie es sich vorgestellt haben – das ist nicht das Ende der Welt.

6. Ihr Home-Office-Standort ist irrelevant

Bedingtes ja. Gerade während der Corona-Pandemie wurde verstärkt über Arbeitnehmer berichtet, die aus der Stadt auf das Land ziehen, weil dort mehr Lebensqualität zu einem geringeren Preis geboten wird. Dieser Vorteil ist selbstverständlich nicht wegzudiskutieren. Dennoch ist es gerade in der Beratung wichtig, dass man intern sichtbar ist. Man sollte Netzwerken und Initiative zeigen. Diese Gelegenheiten bieten sich häufig im Büro. Wenn Ihr Home-Office nun jedoch mehrere Stunden entfernt liegt, ist die Hemmschwelle und der Aufwand vor Ort sichtbar zu sein höher und man muss sich andere Wege suchen, um aktiv stattzufinden (bspw. digitaler Kaffee).

7. Sie müssen Generalist sein

Falsch. Hier kommt es definitiv auf Ihre persönlichen Vorlieben an. Wenn Sie wissen, woran Sie speziell interessiert sind, bevor Sie in den Rekrutierungsprozess eintreten, sollten Sie versuchen, Ihre Aufmerksamkeit und Ihren Einsatz auf die Unternehmen zu richten, die sich auf Ihren Wunschbereich konzentrieren. Auch intern gibt es in fast jeder Beratung unterschiedliche Bereiche, mit denen Sie sich verstärkt beschäftigen können. Auch hier können Sie Ihre Präferenzen an Ihren Vorgesetzten tragen. Dieser wird diese so gut es geht berücksichtigen.

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